Nördlich der Draynor-Wälder, östlich der Eisberge und westlich der Lum wird Grunnarsgrund heute als Teil von Mistralin gezählt, aber seit Jahrhunderten ist das Gebiet umstritten. Grunnarsgrund ist ein weitläufiges Waldgebiet mit vielen winzigen, verstreuten Weilern, die immer noch Hoheher, oder niemandem die Treue schwören. Gefangen in einem Geflecht aus Beziehungen zwischen Varrocks Adelsverträgen, Hohenehrs religiösem Anspruch und dominanten lokalen Stammesführern, weckt Gunnarsgrund immer wieder Stolz, Patriotismus oder Ressentiments in beiden angrenzenden Königreichen.
Dies Zeigt sich schon in Namen: Gunnars Grund und Boden. Die Legende von Gunnar hat viele Versionen, je nachdem welcher Ideologie der Erzähler angehört, mutigere Historiker schreiben, dass nach heutigem Wissen, Gunnar ein Fremennik Eroberer war, und somit keinem der Königreiche zugehörig ist. Spuren des fremennikschen Temperaments und Lebensstil sind in der lokalen Bevölkerung durchaus zu finden.
Vor lange Zeit, bei der Gründung Asgarnias, erklärte König Raddallin, dass sein Herrschaftsgebiet von den Trollbergen bis zur Lum reiche - in der Praxis kontrollierten seine Vasallen jedoch nur einen winzigen Teil dieses Landes. Dennoch scheute sich Asgarnia nicht, das Kloster St. Domus als seine östlichste Siedlung zu beanspruchen, da es in den Registern von Entrana als eine der ältesten noch existierenden Pfarreien erscheint. Eine kirchliche Delegation wurde entsandt, um das Kloster wieder zu errichten, aber sie stiess bald auf die umherziehenden Barbaren, Orks und Goblins, die Mistralin davon abgehalten hatten, diese Ländereien zu bewirtschaften. Da das Kloster zu weit von Hohenher entfernt war, um Hilfe zu erbitten, wurde es unabhängig und gründete seine eigene Verteidigungsmiliz. Noch heute bildet der Klosterorden regelmässig Proselyten und Paladine aus und ist militärisch unabhängig.
Im fünften Zeitalter ermöglichte das Aufkommen der Runenmagie Mistralin schliesslich die Kontrolle über das Gebiet, doch der Gunnarsgrund war zu einem religiösen Schlachtfeld geworden. Die Spannungen nahmen zu, als die besser ausgerüsteten Mistraliner Siedler mit den alteingesessenen asgarnischen Gemeinschaften und den (schwindenden) Fremmenik-Nomaden aufeinandertrafen.
Im bürgernahen feudalen Mistralin hatten die Vögte und der Adel oft direkten Einfluss auf die örtlichen Kirchen und Bräuche, was das Aufblühen von Minderheitsreligionen ermöglichte.
Der Bau des zweiten Turms der Zauberer und die Errichtung eines mistralischen Monopols auf die Runenmagie brachten schliesslich das Fass zum Überlaufen. Varrock zwang die wenigen verbliebenen Barbaren in Gunnarsgrun zu einem Vertragsschluss und plante Eckart, eine Stadt jenseits des Lum als Stützpunkt. Dennoch würde das Gunnardgrund nie ganz zu einem Königreich werden; die Anti-Establishment-Stimmung der Bewohner, die politische Neutralität von St. Domus, die wilde Unabhängigkeit der Nomaden und die unklaren Grenzen stellten alle die Vorherrschaft souveräner Grenzen in Frage.
Trotz der bewegten Geschichte hat Gebiet einige namhafte Handwerker angezogen und betreibt eine angesehene Keramikwerkstätten. Der hochwertige Lehm im Mäandergebiet der Lum ist unvergleichlich.