Die lose Konföderation verstreuter, unabhängiger, von Häuptlingen geführten Stämme der Mondsee werden gemeinhin als Fremennik bezeichnet.
Nördlich des Elfenbeckens und westlich des bedrohlichen Trollheimgebirges ist die Fremennik-Provinz: Ein raues Land, das ständig von den stechenden Winden des Nordmeeres, den dichten Wäldern der Skóg und den dunklen Nischen der Berghänge voller bizarrer und gefrässiger Bestien heimgesucht wird. Weit entfernt von den verwunschenen Schlachtfeldern Forinthrys soll die Provinz Fremennik den Kämpfen der Götterkriege weitgehend entgangen sein. Unbeeinflusst von den untergegangenen Zivilisationen und strebsamen Göttern bewahren die Fremennik ein Bild der Menschheit in ihrem natürlichen Zustand, einfache Nomaden, die ihr Leben für ihren Stamm geben. "Alle Menschen waren einst Fremennik", heisst es häufig in den Met-Hallen von Relleka. Ob es nun stimmt oder nicht, das robuste Volk des Nordens sieht sich selbst als Nachfolger der ersten, wilden Menschen und sieht diese auch als Vorbilder.
Die Länder der Fremennik-Provinz sind nicht so sanft und ertragreich wie die Wälder und Felder der grünen Königreiche. Die bewaldete Taiga des Skóg im Süden, die von zahlreichen Gewässern zerklüftet ist, weicht weiter nördlich einer harten Tundra, die von Sträuchern und Flechten beherrscht wird und deren gefrorener Boden eher einen Pflug bricht, als dass er unter ihm aufbricht. Hohe Steilküsten markieren die Küstenlinie, und dort, wo das Wetter zu rauen arktischen Verwehungen führt, wird sie von steilen, zerklüfteten Fjorden und schmelzenden Gletschern bestimmt. Das eisige Nordmeer ist von zahllosen Inselgruppen durchzogen, die die Fremennik-Stämme vor langer Zeit mit ihren Langbooten eroberten. Heute gibt es dort draussen Dutzende von unabhängigen Territorien, die sich ihres Sieges über das Meer rühmen. Und wie eine grosse Barriere erheben sich im Osten das Trollweiss Gebirge, die von bösartigen Trollen beherrscht werden, obwohl man sagt, dass noch grössere Schrecken in ihren wabenartigen Höhlen und Bohrlöchern hausen, Abscheulichkeiten, die aus einem vergangenen Zeitalter vergessen sind. Die Einheimischen jagen sie natürlich - um des Ruhmes willen.
Obwohl die Fremennik in Dutzende von Stämmen unterteilt sind, verfügen sie nur über eine einzige grössere Siedlung: Relleka. Dies ist der grosse Hafen des Nordens, Drehscheibe für die vielen Seefahrerkolonien und Zwischenstation für alle, die den Ozean erkunden wollen. Während Fremde in den meisten Teilen der Provinz auf Feindseligkeit stossen, werden sie hier zumindest geduldet (wenn auch nicht gerade willkommen geheissen). An den überfüllten Docks oder auf dem offenen Markt kann man zwergische Händler, oder Entdecker aus Harundri oder sogar Varrock sehen. Die Unternehmungslustigeren unter den Einwohnern freuen sich über die Münzen der Fremden, aber die meisten sind mit der Selbstversorgung des Dorfes zufrieden und ignorieren die Besucher zugunsten ihrer Widderherden oder Lederarbeiten. Ausserhalb der Stadt sind die Nomadenstämme weit weniger berechenbar. Sie bestehen oft aus einer Handvoll Clans, die von einem Häuptling und einem Seher angeführt werden, und durchstreifen die Wälder, die Berge und manchmal sogar den Ozean, wenn sie mit ihren Langbooten über die Gewässer hüpfen. Die meiste Zeit meiden sie Aussenstehende - sogar andere Fremennik-Stämme. Aber diese Vorsicht ist für eine Woche im Jahr während der Skógland Gaem aufgehoben. Das Gaem findet auf den offenen Feldern südlich von Relleka statt und ist eine Zeit, in der die Stämme als Gemeinschaft zusammenkommen, um sich gegenseitig mit Kraft, Ausdauer und Kunstfertigkeit zu unterhalten und zu beeindrucken. Ob sie Sagen rezitieren, mit Bären ringen oder Baumstämme schleudern - die Wettkämpfer der Gaem sind die Botschafter der fremennikischen Gesellschaft und weitgehend für den relativen Frieden verantwortlich, den diese potenziell kämpferischen Gruppen untereinander geniessen.
Aber die Brüderlichkeit, die sie miteinander teilen, wird wahrscheinlich nicht auf die Menschen aus den grünen Königreichen ausgedehnt werden. Der Kern des Glaubens der meisten Fremennik ist die Vorstellung, dass die Magie den Göttern gehört. Diejenigen, die sie aus Runensteinen ziehen, sie in Büchern studieren oder dunkle Pakte schliessen, um ihre Kräfte zu beherrschen, begehen schwere Sünden gegen die natürliche Ordnung. Nur diejenigen, die mit dieser Gabe geboren wurden - Seher und Seherinnen ist es erlaubt übernatürliche Dinge geschehen zu lassen. Die eifrigsten Stämme dehnen dieses Sakrileg auch auf alle aus, die Zauberer dulden.
Doch unabhängig von ihren persönlichen Überzeugungen zollen fast alle den wilden Göttern der Wildnis, dem Fremennik-Pantheon, Respekt.
Dies sind keine Götter, wie sie die meisten Aussenstehenden verstehen würden, sondern vielmehr Urgeister, die aus der Natur mit all ihrer Grausamkeit und Schönheit geboren wurden. Obwohl viele Stämme bestimmte Götter verehren, sind diese nicht so sehr Mittelpunkt der Anbetung oder der Vorsehung, sondern eher Kräfte, die gefürchtet und verehrt, ja sogar bekämpft und überwunden werden müssen.
Die unter den Anbetern am meisten verehrte Göttin ist Fossegrimmen, die Sirenengöttin des Wassers. Sie soll in den Foss-Fällen am Loch Guthvatn leben und steht für Freigebigkeit, Sturm und Vielseitigkeit. Fenrir ist der Wolfsgott der Wälder, die Verkörperung von Wildheit, Ruhm und Gemeinschaft, und man glaubt, dass er in den Hainen des Skóg patrouilliert. Der Bärengott Kendal, Herr über Stein und Berge, soll in den Trollheim-Bergen hausen. Er ist der Inbegriff von Macht, Ehre und Ehrgeiz. Die Schneegöttin Kajsa schliesslich wacht über Schnee und Tundra und steht für Ausdauer, Pflicht - und Tod.
Die Wirtschaft in der Provinz ist bescheiden. Tauschhandel zwischen den Stämmen ist häufiger als Geschäfte mit Gold. Fischfang, Jagd und simples Handwerk dominieren. Der Handel mit den grünen Königreichen konzentriert sich auf Fisch, Holz, Viehzucht und Führerdienste.