Einst war Crandor die Heimat eines florierenden Handelszentrums. Die große Insel, die majestätisch über der Drachensee schwebte, bot den reptilischen Bewohnern ideale Bedingungen. Mit ihrem strategischen Standort wurde Crandor zum Dreh- und Angelpunkt des Handels und erreichte großen Wohlstand. Die Inselbewohner meisterten sogar die Kunst, fliegende Schiffe zu bauen, und Crandor war durch diese einzigartige Technologie geschützt: Nur die eigenen Schiffe konnten die schwebende Insel erreichen.
Die Hauptstadt von Crandor war ein Schmelztiegel der Kulturen, in dem sich die Einflüsse der umliegenden Reiche vermischten. Architektur, Technologie und Kunst erreichten hier sprichwörtlich neue Höhen. Der Einfluss des Inselstaates breitete sich entlang der Küsten der Drachensee und des rastlosen Ozeans aus. Neue Siedlungen wurden gegründet, und bestehende Küstenorte wurden in das wachsende Reich integriert. Crandor stand kurz davor, zur unangefochtenen Weltmacht und kulturellen Leitfigur aufzusteigen.
Doch vor 30 Jahren änderte sich alles. Der mächtige Drache Elvarg griff die Insel an und verwüstete die Siedlungen. Noch schlimmer: Elvarg nistete sich auf Crandor ein, was den Wiederaufbau unmöglich machte. Zwar versuchten Schatzsucher und Pioniere immer wieder, die Insel zu erreichen, doch der Drache verteidigte sein Territorium erbittert. Alle Bemühungen, Crandor neu zu besiedeln, scheiterten bisher.
Die Kultur von Crandor lebt in den Kolonien und Küstensiedlungen weiter, doch politisch und wirtschaftlich ist das Reich von der Bildfläche verschwunden. Die alten Handelsrouten wurden von Piraten oder Nachbarstaaten wie Kandarin übernommen, das sich nun als Nachfolger Crandors präsentiert.
Auch die einst revolutionären fliegenden Schiffe wurden ein Opfer des Niedergangs. Sie verloren ihre Flugfähigkeit, da sie regelmäßig nach Crandor zurückkehren mussten, um ihre Magie aufrechtzuerhalten. Zahlreiche Ingenieure versuchten vergeblich, die Technologie wiederherzustellen – oft mit katastrophalen Folgen für ihre Karrieren.